Schloss Parz

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An der Stelle des heutigen Wasserschlosses Parz stand schon vor 700 Jahren eine Wasserburg, die vorerst den Lerbühlern gehörte, später in den Besitz der Oberhaimer kam, die auch die Annakapelle auf dem nahegelegenen Hügel erbauen ließen. Die Polheimer hatten 1398 Burg und Herrschaft Tegernbach sowie den Markt Grieskirchen erworben.

Später kauften sie auch die Herrschaft Parz, die bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts im Besitz dieses Geschlechtes verblieb. Sigmund Ludwig von Polheim ließ 1514 die alte Tegernbacher Burg niederreißen, da sie schon äußerst baufällig war. Mit dem Abbruchmaterial erbaute er das Landschloss Parz, wozu er die Genehmigung des Kaisers Maximilian I. (1459 – 1519) erhielt. Daran erinnert heute noch die Inschrift über dem Hauptportal des Schlosses: "Kaiser Maximilian der Groß hat Parz diesen Schloss Seinen Namen verwandt und das Schloß neu Tegernbach genannt. That das aus Verdienst gnädig Vom Polham Herrn Siegmund Ludwig. Der das Schloß zu Tegernbach Daherbracht und abbrach Im tausendfünfhundertfünfzenten Jahr Nachdem Gott Mensch geboren war."

Unter Sigmund von Polheim wurde die Südfassade des Schlosses mit umfangreichen Fresken ausgestaltet, die erst vor wenigen Jahren neu entdeckt worden sind. Sie waren 300 Jahre lang unter einer Putzschicht verdeckt. Ihre Freilegung bedeutete eine europaweite Sensation: ES IST DIES DIE GRÖSSTE ZUSAMMENHÄNGENDE FRESKENWAND AUS DER RENAISSANCE NÖRDLICH DER ALPEN. Seither bemühen sich Restauratoren aus halb Europa, dieses großartige Kunstwerk für die Nachwelt zu erhalten.

Ein Sohn Gundakers, des Stadtgründers von Grieskirchen, war der letzte Polheimer auf Schloss Parz. Dann wurde die herrschaftliche Familie bankrott. Rasch wechselten in der Folgezeit die Besitzer: Palffy, Harrach, Verdenberg; ab 1651 Weissenwolff und schließlich Salm-Reifferscheidt.
Das Schloss befindet sich derzeit in Privatbesitz.

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Wasserschloss Parz

Das Wasserschloss enthält noch Reste der ehemaligen Wasserburg. Das Gebäude wurde um 1800 neu errichtet. Wegen des desolaten Bauzustandes stand es zwischen 1946 und 1963 leer. Dann wurde es von einer Künstlergruppe gemietet, die Sanierungsarbeiten vornahm und es zu einem KÜNSTLERZENTRUM ausbaute. Heute befindet sich im Wasserschloss Parz eine Galerie und es steht für Veranstaltungen zur Verfügung.