Stadtpfarrkirche

Das älteste Gebäude unserer Stadt ist die dem heiligen Martin geweihte Stadtpfarrkirche. Die KIRCHE AM GRIES ist sicher schon vor der Jahrtausendwende erbaut worden. Darauf deutet das Patrozinium hin: Martinskirchen stammen zumeist aus der agilolfingisch-fränkischen Zeit, etwa aus dem 8. Jahrhundert.
Im Jahre 1067 wurde die Pfarre Grieskirchen dem neu gegründeten Kloster St. Nikola bei Passau übereignet. Es bestand zu dieser Zeit also schon eine Pfarre und damit auch eine Pfarrkir-che. In welcher Bauweise diese erste Kirche errichtet war, ist nicht überliefert. Zur Zeit der Herren von Grieskirchen-Tegernbach und deren Nachfolger, der Polheimer, stand auf dem heutigen Platz ein kleines gotisches Kirchlein mit einem hohen spitzen Turm, der 1669 bei einem Brand schwer beschädigt wurde.
Der erste historisch belegte Umbau der Kirche erfolgte in den Jahren 1701/1702. Damals wurden die gotischen Elemente entfernt und die beiden schmalen Seitengänge durch breitere Seitenschiffe ersetzt. Das Presbyterium wurde neun Meter weiter nach Osten vorgezogen und auf die Breite des Hauptschiffes erweitert. Über den bestehenden Dachstuhl kam ein neuer, sodass nunmehr ein einheitliches Dach alle drei Kirchenschiffe bedeckte. Die Kirche wurde barockisiert, der Turm erhielt eine barocke Zwiebel.
Der nächste gründliche Umbau erfolgte in den Jahren 1909 bis 1911 unter Stadtpfarrer Wagnleithner. Damals bekam die Kirche ihr heutiges Aussehen. Durch den Abriss des Alten Rathauses war eine Disharmonie der einzelnen Bauelemente der Kirche deutlich geworden: ...der gedrungen wirkende Turm, der lastige Turmhelm, das schwere, ungegliederte Dach - wie das Dach eines Zehetstadels... vermerkte Wagnleithner in der Pfarrchronik.
Das Absinken des Grundwasserspiegels nach der Trattnachregulierung beschleunigte die Zerstörung der Pfähle, auf denen die Kirche errichtet worden war. Kanalbauten in den Straßen um die Kirche, die Erschütterungen durch den Schwerverkehr und schließlich das Alter des Gebäudes führten zu einer Bedrohung seines Bestandes. Risse und Sprünge traten auf, der Turm begann sich zu neigen und die Gewölbe senkten sich. Eine grundlegende Sanierung musste durchgeführt werden. Sie begann im April 1987 unter Stadtpfarrer Mag. Johann Gmeiner. Im September 1988 konnte die vollständig erneuerte Kirche wieder geweiht werden. Die Sanierung des alten Gebäudes erfolgte keinen Augenblick zu früh, denn während der Bauarbeiten stürzten sämtliche Gewölbe der Kirche ein. Sie mussten zusätzlich zu den übrigen Arbeiten wieder gemauert werden.
Im Jahre nach der Renovierung wurde eine neue Orgel eingebaut; sie erfreut seither alle durch ihren edlen Klang.
Auszug aus Grieskirchen von A - Z von OSR Dir. i.R. Siegfried Rathner

    

Adresse

4710 Grieskirchen